Gastwissenschaftlerinnen
Prof.in Dr.in Lara Ducate
Gastprofessorin
Lara Ducate war im Sommersemester 2024 Gastwissenschaftlerin an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der HTWK. Sie ist Professorin an der University of South Carolina in Columbia, South Carolina, USA, und unterrichtet Kurse über die deutsche Sprache und Kultur sowie über Nachhaltigkeit und die Energiewende in Deutschland.
Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der HTWK Leipzig?
Ich habe an der HTWK viele nette, engagierte Leute kennengelernt und über viele interessante Projekte gelernt.
Was begeistert Sie an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Ich unterrichte sehr gern meinen Kurs, „Nachhaltigkeit, Energie, Klimaschutz: internationale Sicht.“ Es ist interessant, diese Themen aus einer anderen Perspektive zu unterrichten und die Meinungen der Studierenden darüber zu hören.
Was war eine Ihrer größten beruflichen Herausforderungen und wie haben Sie diese gelöst?
Meine größte Herausforderung war und ist immer noch, wie ich „alles“ machen kann. Ich möchte Zeit mit meinem Mann und meinen Kindern verbringen, Zeit für mich haben, und auch eine erfolgreiche Karriere machen. Manchmal bin ich zu streng mit mir selbst, wenn ich das Gefühl habe, eine dieser Dinge zu vernachlässigen, aber ich versuche, nachsichtig mit mir zu sein und daran zu denken, dass sich alles ausgleicht.
Wer oder was hat Sie auf Ihrem bisherigen Karriereweg besonders geprägt?
Als ich auf der High School war, hatte ich einen sehr guten Deutschlehrer. Mit ihm und meinen Klassenkameraden habe ich zum ersten Mal Deutschland besucht. Danach wollte ich Deutsch weiterstudieren, andere inspirieren über andere Kulturen und Perspektiven zu lernen, und mein eigenes Austauschprogramm für amerikanische Studierenden beginnen. Das habe ich alles gemacht. Ich habe auch in meiner Karriere hilfreiche Kollegen gehabt, mit denen ich viele Projekte gemacht habe und die haben mich auch geprägt.
Welchen Stellenwert haben berufliche Netzwerke für Ihre Karriere?
Für mich waren berufliche Netzwerke wichtig, um Partner zu finden, mit denen ich Forschung betreiben oder Programme im Ausland entwickeln konnte.
Welche Tipps oder Hinweise würden Sie jungen Frauen für ihre Karriereplanung mit auf den Weg geben?
Versuchen Sie immer in Kontakt zu bleiben mit den Personen, die Sie während Ihrer Karriere kennengelernt haben und mit denen Sie gut zusammengearbeitet haben. Es könnte später vorkommen, dass Sie wieder mit ihnen arbeiten oder sogar andere Projekte oder Arbeitsmöglichkeiten finden.
Zu welchen Fragen bzw. Themen dürfen Sie angefragt werden?
Amerikanische Kultur, Berufsleben als Frau
Prof.in Dr.in Anne Lemnitzer
Gastwissenschaftlerin
Professorin Anne Lemnitzer hat 2004 an der HTWK ihr Diplom im Fachbereich Bauingenieurwesen, Spezialisierung Konstruktiver Ingenieurbau abgeschlossen. Mit einem Fulbright Stiendium machte sie von 2004-2005 ihren Master in Geotechnical Engineering an der California State University, Long Beach. Von 2005-2009 promovierte sie an der University of California Los Angeles (USA) zu Structural & Earthquake Engineering. Seit 2011 ist sie als Professorin im Department of Civil & Environmental Engineering an der University of California, Irvine (USA) tätig.
Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der HTWK Leipzig?
Die HTWK hat mir eine solide Ausbildung ermöglicht, tiefgründig und fachspezifisch vom ersten Tag. Das ist leider in vielen ausländischen Ausbildungsstätten nicht der Fall. Speziell habe ich auch vom Praxissemester profitiert, da hier Theorie und Praxis effektiv verbunden wurde. Professor Slowik war einer der meist prägendsten Professoren in meiner HTWK-Zeit. Durch ihn haben sich viele Berufswege aufgetan und ohne seine Hilfe wäre ich heute nicht in der Position, in der ich derzeit arbeite. Das war und ist ein Professor der Studierende wirklich fördert.
Was begeistert Sie an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Die Arbeit mit Studierenden hält jung, und die Arbeit in der Forschung ist immer wieder interessant, herausfordernd, und kreativ. Besonders meine Arbeit im Bereich des Erdbebeningenieurwesen ist attraktiv und in Kalifornien sehr relevant. Darüber hinaus mag vor allem Projekte, die internationale Zusammenarbeit fördern.
Was war eine Ihrer größten beruflichen Herausforderungen und wie haben Sie diese gelöst?
Die Teilnahme an einem Doktorandenprogramm im fremdsprachigem Ausland und gleichzeitig an einer der besten Universitäten in den USA zu lernen, war keine leichte Sache und definitiv eine der ersten Herausforderung meiner „graduate career“. Nach meiner Berufung als Professorin im UC System im Kalifornien merkt man den Unterschied zwischen den akademischen Systemen auf internationaler Ebene. Die Anforderungen und die „Performance-Expectations“ in den USA sind definitiv ausgeprägter als in Deutschland. Man ist da halt nicht einfach „verbeamtet“.... Das ist und bleibt eine große Herausforderung, besonders dann, wenn es für Frauen um berufliche Weiterentwicklung, Familie und Kinder gleichzeitig geht.
Wer oder was hat Sie auf Ihrem bisherigen Karriereweg besonders geprägt?
Mein Vater hat schon an der HTWK studiert, er ist auch Bauingenieur, und hat seit 1990 sein eigenes Planungsbüro. Dadurch bin ich schon als Kind mit auf Baustellen gegangen und habe im Geschäft mitgeholfen. Und natürlich waren auch einige Professoren auf meiner beruflichen Laufbahn maßgebend: Prof. Slowik (HTWK), der mich zu meinem Auslandabschluss ermutigt und unterstützt hat, und meine Doktorbetreuer Prof. John Wallace und Prof. Jonathan Stewart (UCLA), von denen ich viel lernen konnte, z.B. wie gute Betreuung von Doktoranden aussieht. Wenn einem das Promotionsprogramm keinen Spaß macht, hat man kaum eine Chance, diese Person in der Wissenschaft zu halten.
Welchen Stellenwert haben berufliche Netzwerke für Ihre Karriere?
Berufliche Netzwerke sind der Schlüssel zum beruflichen Erfolg, und ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, frühzeitig mit dem Aufbau eines beruflichen Netzwerks zu beginnen. Meine nationalen und internationalen Kontakte und beruflich geprägte Freundschaften sind ein Großteil meines Erfolges als Wissenschaftlerin und Professorin und haben zu vielen erfolgreichen Projekten und Studien geführt. Deshalb – auch schon als Studentin Initiative ergreifen, Konferenzen besuchen, Vorträge und Seminar wahrnehmen. Man weiß nie, wen man wiedertrifft, und wie sich diese Bekanntschaft entwickeln kann.
Welche Tipps oder Hinweise würden Sie jungen Frauen für ihre Karriereplanung mit auf den Weg geben?
Am wichtigsten ist es ein konkretes Ziel vor Augen zu haben. Es gibt viele Weg dahin, aber ohne ein direktes Ziel hilft auch das beste GPS-System nichts. Darüber hinaus gibt es viele Leute, die uns dabei unterstützen wollen, und wir sollten nicht scheu sein, Hilfe in Anspruch zu nehmen (oder danach zu fragen). Das „sich beweisen müssen“ liegt in unserer weiblichen Natur, das ist gesund, aber bei ohnehin talentierten Frauen oft ein Hindernis...
Zu welchen Fragen bzw. Themen dürfen Sie angefragt werden?
Career Development, Auslandsstudium und Karrieren auf internationaler Ebene, fachliche Fragen im Bereich von geo-Structural Engineering (Consulting und Seminare).
Kontaktmöglichkeit:Private Webseite; Webseite der Universität